Ist Rio de Janeiro das Paradies oder die Hölle für Reisende? Kann man da leben? Was ist wirklich schön an der Stadt am Zuckerhut, in der heuer die Olympischen Spiele stattfinden?

Tropisches Bikini-Beauty-Paradies oder der Vorhof zur Hölle? Wenn man die vielen Berichte über Rio de Janeiro in den Medien verfolgt, dann könnten die Bilder nicht widersprüchlicher sein. Von Tanga-Schönheiten und weißen Traumstränden bis hin zu bitterarmen Favelas. Jet-Set-Hotspot versus Elendsviertel. Die schönste Stadt der Welt trifft auf die gefährlichste Stadt der Welt. Und wie so oft – liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen …

Wir haben 5 Dinge rausgesucht, die wir an Rio richtig toll finden: 

1) Coole Leute mit lässigem Style 

Die Cariocas (=Einwohner von Rio) sind relaxed, hilfsbereit und ziemlich oft sehr gut gelaunt. Es macht einfach Spaß, hier unterwegs zu sein. Praktisch ist auch, dass du dir um die Kleidung kaum Gedanken machen musst. In Rio ist der Style in der Regel sportlich und lässig – aber niemals nachlässig!

Das Standard-Outfit für Männer: Bermuda-Shorts, Shirt und Sportschuhe oder Flipflops. Für Frauen: Shorts oder kurzer Rock, knappes Top, Flipflops oder flache Sandalen. Tagsüber wirst du – außer in den typischen Büro-Gegenden – kaum jemanden auf High-Heels begegnen. Am Abend sieht das dann schon anders aus. 

2) Es gibt Früchte bis um Abwinken!

Für Frischfrucht-Fanatiker herrschen in Brasilien paradiesische Bedingungen. An jeder Ecke findest du frisch gepresste Säfte, Shakes, Smoothies etc. Die Basis dafür: pflückfrische Mangos, Ananas, Papayas, Orangen, Bananen, Limonen und allerhand Früchte, von denen du wahrscheinlich noch nicht mal gehört hast. 

3) Multi-Kulti-Essen überall! 

Typische „Lanchonete“ in Rio de Janeiro

In-Bars, charmante Cafes, günstige Snack-Bars, tolle Restaurants: Es ist die Vielfalt, die an Rio wirklich begeistert. Die Multi-Kulti-Stadt mixt alles, was weltweit irgendwie gut schmeckt. 🙂 

Fleischfreunde werden da besonders begeistert sein, denn Grillgut gibt’s an jeder Ecke. Die Brasilianer sind auch die Verfechter von  so genannten „Por-Kilo“-Restaurants: Man nimmt sich, was man gerne mag, und dann wird der Teller abgewogen, und du zahlst nach Gewicht. Oder du entscheidest dich für ein Rodizio-Restaurant, bezahlst einen Fix-Preis, nimmst dir Beilagen und Salate vom Buffet – und das frisch gebratene Fleisch wird vom Kellner alle paar Minuten herumgereicht – von der Bratwurst über gegrillte Lammkoteletts, Steaks bis hin zu Innereien ist alles dabei. 

Vegetarier müssen sich schon gut informieren, bevor sie was bestellen. Wenn du dem Keller um ein Gericht „ohne Fleisch“ bittest, könnte es durchaus sein, dass er mit einem Hähnchen-Sandwich wiederkommt. Geflügel scheint in Brasilien irgendwie als „kein richtiges Fleisch“ oder als „eine Art Gemüse“ durchzugehen.

Ein Highlight sind die „Lanchonetes“ – eine Art Imbissbuden. Hier gibt es leckere Säfte, Salate, ein schnelles Spiegelei, frittierte Fischbällchen, alles zu einem mehr als moderaten Preis.

4) Du kannst echt was erleben!  

Samba School Parade in Sambodromo

Rio hat einen ganz phantastischen Freizeitwert. Die Strände sind wirklich schön, gesäumt von Strandpromenaden, an denen du Fahrrad fahren, joggen oder spazieren kannst. Abseits von Ipanema und Copacabana gibt es auch viele kleine, wenig besuchte Buchten und Strände.

In den städtischen Nationalparks kannst du wandern gehen, mit dem Gleitflieger von den Gipfeln segeln, Samba und Capoeira lernen, surfen und angeln. Für Musik-Fans ist der Stadtteil Lapa ein Muss: Hier spielen fast überall Live-Bands und die unterschiedlichsten Künstler treten auf. Die Museen der Stadt zeigen schöne Stücke aus der Kolonialzeit und innovative Werke der modernen brasilianischen Kunst. 

Das System „Miet-Fahrrad“ funktioniert in Rio super: Es gibt überall Radstationen. Du loggst dich mit der Kreditkarte ein und fährt ein Stück, stellt das Rad bei der nächsten Radstation wieder ab. Wird von Cariocas und Touristen gleichermaßen gern genutzt. Auch sonst ist es in Rio einfach, von A nach B zu kommen: Viele Buslinien, Metrostationen, günstige Taxen. Nur das Rumgondeln abends kann ins Geld gehen: Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich auch kleinere Strecken mit dem Taxi zu fahren.

5) Rio ist rundum schön! 

Die Kirche San Francisco de Paula in den Minas Gerais, unweit von Rio de Janeiro. 

Ob mit dem Überland-Bus oder dem Mietwagen: Wenn du von der Großstadt und der Hitze mal die Nase voll hast, bist du ruckzuck in der wunderschönen Bergwelt von Minas Gerais mit ihren Nationalparks, alten Kolonialstädten und dem weitaus kühleren Klima. Oder du fährst einfach ein Stück die Küste entlang und besuchst die kleinen Strandbäder.

Schon wenige Kilometer hinter der Stadt sieht die Welt ganz anders aus: ländlich, friedlich, ruhig. Ist nach ein paar Tagen oder Wochen im trubeligen Rio auch mal schön und leicht zu erreichen.