9 Traditionen und soziale Regeln, die für Japan-Reisende ziemlich befremdlich sind, an die du dich aber halten solltest.

Japan hat eine einzigartige Kultur, aber auch eine ziemlich strenge Etikette: Dieses komplexe Netzwerk von sozialen Regeln und Traditionen kann Japan-Reisende leicht überfordern. So wird einiges, das bei uns als vollkommen „normal“ gilt, in Japan als unhöflich oder unschicklich angesehen. Dafür sind Dinge, die so gar nicht unserer Kultur entsprechen, absolut erwünscht bzw. werden sogar erwartet.

 

Hier kommen 9 japanische Regeln, Bräuche und Marotten, die du kennen solltest:

 

 

1. Die Ziffer 4 wird vermieden

 

 

 

In Japan wird die Zahl „vier“ vermieden, weil das Wort dafür sehr ähnlich, wie das Wort „Tod“ klingt. Ähnlich wie bei uns die Nummer 13 wird die 4 in Japan mit Unglück in Verbindung gebracht und so wenig wie möglich verwendet. Beispielsweise wirst du in Aufzügen vergbelich nach dem 4. Stock suchen. Daher solltest es auch tunlichst vermeiden, etwas zu schenken, das mit der Vier zu tun hat, diese Gabe wird mit höchster Wahrscheinlichkeit vom Beschenkten als unheilbringend angesehen werden.

 

Die Angst vor der Ziffer wird von der Fachwelt als „Tetraphobie“ bezeichnet und ist vor allem in ostasiatischen und südostasiatischen Regionen verbreitet.

 

 

2. Kein Naseputzen in der Öffentlichkeit

 

 

Das Reinigen der Nase in der Öffentlichkeit wird in Japan nicht nur als unhöflich, sondern auch als ekelerregend empfunden. Es ist üblich so lange die Nase hochzuziehen bis man sich an einer privaten Umgebung befindet, wo du dich diskret schnäuzen kannst. Japaner halten grundsätzlich nichts von Taschentüchern.

 

 

3. Kein Trinkgeld

 

 

Trinkgeld gilt in Japan als unhöflich und kann sogar als erniedrigend angesehen werden. Wer sich dabei in einem Restaurant befindet, muss sich anschließend keine Sorgen um die Höhe des Trinkgeldes machen. Es wird vorausgesetzt, dass der Service so gut ist, dass es keine extra Wertschätzung in Form von Trinkgeld benötigt.

 

Gibst du dennoch welches, kann daher sogar passieren, dass man dich verfolgt, um dir das überschüssige Geld zurückzugeben.

 

 

 

4. Vorsicht mit Geschenken

 

Wo wir schon beim Thema Geschenke sind. Das ist in Japan eine heikle Angelegenheit. Besucht du etwa jemanden zu Hause und zeigst Interesse für ein spezielles Stück in der Wohnung, kann sich der Besitzer schnell genötigt fühlen es dir zu überlassen.

Wer generell eingeladen wird, sollte dem Gastgeber dennoch ein Präsent mitbringen. Dabei ist die Farbe Weiß in Form von Verpackung oder Blumen zu vermeiden. Sie gilt, ungleich bei uns, als Farbe der Trauer. Bei der Wahl des Geschenks, solltest du auf Messer und Scheren verzichten. Mit ihnen deutet man an, die Freundschaftsbande zerschneiden zu wollen.

 

Goldrichtig liegt man aber mit Geschenken die typisch für das jeweilige Heimatland sind. Auch wenn es super kitschig ist.

 

 

5. Man wird in die U-Bahnen hineingedrückt

 

 

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Die so genannten Oshiya tragen Uniformen, weiße Handschuhe und Hüte. Ihre Aufgabe ist es, dass jeder in die U-Bahn hineinkommt und auch weit genug drinnen ist. Während der Hauptverkehrszeit drücken sie dich regelrecht in die überfüllte U-Bahn hinein.

 

 

6. Fremde Menschen schlafen auf deiner Schulter

 

 

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Wenn im Zug jemand seinen Kopf auf die Schulter des anderen legt, dann wird das toleriert. Die Menschen in Japan pendeln oft sehr weit, arbeiten sehr lange und sind dann einfach müde.

 

 

7. Man schenkt sich nicht selbst ein

 

 

Auch in unseren Gefilden ist es genaugenommen unhöflich, wenn man sich selbst das Glas füllt, noch bevor der Gastgeber am Zug ist. In Japan ist es allerdings so, dass du dem anderem zwar nachschenken darfst, dir selbst aber nicht. Du wartest darauf, dass hoffentlich jemand anderer am Tisch bemerkt, dass dein Glas leer ist.

 

 

8. Es gibt Toilettenschuhe

 

 

 

In japanischen Wohnhäusern oder in einem besonders traditionellen Restaurant, Tempel und manchmal auch in Museen oder Kunstgalerien ist es üblich, dass man Hausschuhe anzieht. Im Grunde jedes Mal, wenn du bereitgestellte Pantoffeln bemerkst, solltest du diese auch anziehen. Hier ist wichtig, deine eigenen Schuhe in Richtung der Eingangstüre zu platzieren.

 

Hin und wieder gibt es  für unterschiedliche Räume, unterschiedliche Schuhe. Beispielsweise auch eigene Toilettenschuhe, die vor dem Badezimmer auf Besucher warten: Die Hausschuhe werden dann ausgezogen und die Spezialpantoffeln für den Toilettengang angezogen. Aber bloß nicht vergessen, die Toilettenpantoffeln vor dem Betreten des Wohnraumes wieder auszuziehen.

 

 

9. Die Nudeln werden geschlürft

 

 

In Japan gilt das Schlürfen als höflich. Japaner demonstrieren auf diese Weise, dass sie das Essen genießen. Je lauter gegessen wird, desto besser schmeckt es.

 

Dabei wird die Suppenschüssel in die Hand genommen und Nudeln mit den Stäbchen zum Mund geführt, das vermeidet unnötige Kleckerei.