Wieso die Sternebewertung nicht unbedingt für oder gegen eine Unterkunft sprechen sollte

Fünf Sterne stehen für puren Luxus, während zwei Sterne Herbergen kennzeichnen, bei der Ratten im Badezimmer hausen und nachts die Bettwanzen Party feiern? Das wohl bekannteste Klassifizierungssystem für Hotel-Qualität, die Hotelsterne, ist in der Realität leider weniger aussagekräftig als gedacht. Der Grund: Es gibt weltweit keine einheitlichen Bedingungen, die Beherbergungsbetriebe erfüllen müssen, um sich eine gewisse Anzahl an Sternen neben den Namen kleben zu dürfen.

Unterschiedliche Kriterien

So werden Sterne in Österreich und Deutschland deutlich kritischer vergeben als in Südeuropa. In manchen nordischen Staaten – wie Finnland und Norwegen – gibt es dagegen überhaupt keine Hotelsterne! Andere Länder legen viel Wert auf bestimmte Dinge: In England wird scharf auf das Benehmen des Personals geachtet, das wichtigste Kriterium in Italien ist die Sauberkeit, und in Frankreich bekommen Hotels mit großzügigen, eindrucksvollen Räumen grundsätzlich mehr Sterne.

Sterne in Österreich

Hierzulande ist die Teilnahme am Sterne-Programm freiwillig. Die Qualitätssterne werden von der Wirtschaftskammer vergeben, die auf verschiedenste Dinge achtet, vom „Gesamteindruck“ über Sauberkeit und Kompetenz des Personals bis zu Häufigkeit und Umgang mit Gästebeschwerden.

Sterne-Vereinigung

Aufräumen mit dem europäischen Sternechaos will die Hotelstars Union (HSU). Insgesamt 17 Länder gehören ihr an. Die Sterne von Beherbergungsbebetrieben dieser Länder kannst du also durchaus miteinander vergleichen. 2017 gehören Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Griechenland, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Slowenien, Schweden, Schweiz, Tschechien und Ungarn zur HSU. Sogar Ein-Stern-Hotels dieses Bewertungssystems müssen über eine solide Grundausstattung in den Zimmern verfügen; unter anderem sind das Fernseher, Badetücher und tägliche Zimmerreinigung. Ab zwei Sternen sind Leselicht, Internet und Duschgel im Bad Pflicht, bei drei Sternen muss es Getränke und einen Fön geben. Vier-Sterne-Hotels verfügen über Frühstücksbuffet oder Roomservice sowie Bademantel und Hausschuhe. Und bei fünf Sternen werden unter anderem ein Safe im Zimmer und Haar- und Duschgel in separaten Fläschchen geboten. Die genauen Kriterien kannst du hier nachlesen.

Was ist dran an 7 Sternen?

Ganz offiziell gibt es keine 7-Sterne-Hotels. Verboten ist es allerdings nicht, sich mit sieben statt fünf Sternen zu schmücken – und das tun verschiedene Luxusunterkünfte, wie zum Beispiel das berühmte Burj al Arab in Dubai