Liftpreise der Skigebiete unter der Lupe. Diesmal: Was das Skifahren in Niederösterreich kostet.

Klimawandel. Gäste, die über teure Liftpreise und teure Ausrüstung jammern. Unsicherheit bezüglich der Gäste aus Russland. Und die Österreicher haben weniger Lust aufs Skifahren als man glauben könnte: Die Seilbahnen in den österreichischen Skigebieten sind auf den ersten Blick nicht zu beneiden. Auf den zweiten Blick zeigt sich, dass das Geschäft dennoch recht gut läuft: Der Umsatz der österreichischen Seilbahnen betrug im Vorjahr 1,2 Milliarden Euro.

 

Klimawandel & Co.

 

Es ist aber ein Geschäft auf wackligen Beinen, denn auch heuer hat der warme November den Liftbetreibern vor Augen geführt, wie sehr sie trotz immer aufwändigerer Infrastruktur letztlich doch vom Wetter abhängig sind. Und von der Gunst der Skifahrer – die beklagen seit Jahren die steigenden Liftpreise. Heuer dürften diese ersten Berechnungen zufolge um rund drei Prozent steigen; erstmals wurde auch die 50-Euro-Marke für eine Tageskarte geknackt, denn in Saalbach-Hinterglemm zahlen Erwachsene heuer 51 Euro. Auch die Zusammenschlüsse von Skigebieten führen zu einer Preissteigerung, wie eine Studie der Wiener Wirtschaftsuniversität zeigte: Zusammengeschlossene Gebiete sind um bis zu 18 Prozent teurer als andere.

 

Teufelskreise für Seilbahnen

 

Die Seilbahnen wehren sich gegen das Image als Preistreiber und verweisen auf die immer höheren Investitionen, in den vergangenen 15 Jahren wurden rund sieben Milliarden Euro in die Anlagen investiert, davon alleine rund 540 Millionen Euro im Vorjahr. Kein Wunder, erwarten sich die Gäste doch inzwischen jeden erdenklichen Komfort: Beheizte Sessel, Wlan beim Lift, rasches Vorwärtskommen, moderne Skipässe und so weiter und so fort. Und die Liftbetreiber lassen auch nichts unversucht, um auf ihre Rolle als Arbeitgeber in Österreich hinzuweisen.

In der Praxis ist das den Skifahrerinnen und Skifahrern aber meistens relativ egal, was zählt, sind die Lust am Skifahren und ob teure Liftkarten einem diese Lust vertreiben. ichreise.at wird in den nächsten Wochen ein genaues Auge auf die Preise und die Angebote der Skigebiete werden und wir beginnen heute mit Niederösterreich: Hier zeigt sich die Problematik ebenso wie im Rest des Landes. Die großen, höher gelegenen Skigebiete müssen mit dem massiven Einsatz von Infrastruktur – von modernsten Liftanlagen über Schneekanonen bis zur Luxusverpflegung – viel Geld investieren, um Kunden anzulocken. Das wiederum sorgt für höhere Preise, was speziell die gesättigte österreichische Zielgruppe leicht abschreckt. Ein anderes Problem haben die günstigen, kleinen Skigebiete: Die Schneefallgrenze steigt, unter 2000 oder gar 1500 Metern Höhe gibt es keine Garantie auf entsprechenden Untergrund; da helfen die besten Schneekanonen oft nichts. Daher müssen Skifahrer wohl oder übel auf die großen Skigebiete ausweichen – was dort den Ansturm erhöht.

Ein Preisvergleich zeigt, dass auch in Ostösterreich die Preise für Tageskarten schon bei knapp 40 Euro liegen. So bezahlt ein Erwachsener am Hochkar 37 Euro, Jugendliche immerhin 32 Euro und Kinder 21 Euro für das ganztägige Skivergnügen. Eine Familie mit zwei kleineren Kindern bezahlt demnach 116 Euro.

Im Folgenden eine Übersicht der Preise in größeren Skigebieten, in die wir auch das Skigebiet Stuhleck am Semmering auf steirischer Seite dazugenommen haben, das ebenfalls ein beliebtes Ziel der Wiener und Niederösterreicher ist. 

Anmerkung: Bei unterschiedlichen Saisonpreisen wurden die Preise für die Hochsaison (meist ab Mitte Dez.) genommen. Preise Hirschenkogel für Wochenende.

 

Text: Content Agentur Prazak