Die Überreste der „Titanic“ könnten laut Wissenschaftlern bald verschwunden sein. Wer das berühmteste Schiffswrack der Geschichte vorher noch sehen will, hat ab 2018 die Gelegenheit dazu.

Untergehen kann die Titanic zwar nicht mehr, aber sie könnte sich bald auflösen. Wissenschaftler befürchten seit Jahren, dass die Reste der Titanic einer speziellen Bakterienart zum Opfer fallen könnte. Diese extremophilen Bakterien könnten laut einer Studie das Wrack binnen 15 bis 20 Jahren aufgefressen haben.

 

Reiseveranstalter bietet Tauchausflüge zur Titanic an

 

Um so besser, dass man sich das berühmteste Schiffswrack der Geschichte ab 2018 besucht werden kann: Laut CNN will der Londoner Reiseveranstalter Blue Marble Private Ausflüge zur Titanic anbieten. Die achttägige Reise zum Unglücksort im Atlantik soll in Neufundland an der kanadischen Ostküste starten, die Tauchgänge in nahezu 4.000 Metern Tiefe erfolgen mit einem Tauchboot aus Titan und Carbon, das schon mehrfach für diesen Zweck eingesetzt wurde. 

 

Zum „Schnäppchenpreis“ von rund 100.000 Euro

 
Bedingt durch die Sorge, dass die Titanic bald verschwunden ist, ist der erste Trip im Mai 2018 sogar schon ausgebucht – und das trotz des stolzen Preises von 105.129 Dollar (rund 97.000 Euro) pro Person. Laut Veranstalter entspricht das (unter Berücksichtigung der Inflation) dem damaligen Preis für die Atlantiküberquerung erster Klasse. Im Jahr der Jungfernfahrt der Titanic, 1912, kostete die Passage von Südengland nach New York 4.350 Dollar. Damals wie heute, ein absoluter Luxus.

 

Die Titanic im Hafen von Southampton am 10. April 1912: 4 Tage vor ihrer Jungfernfahrt und ihrem Untergang. 

 

3 Tage – 3 Tauchgänge 

 

2012 wurde so ein Tauchgang auch schon angeboten: Bei Deep Ocean Expeditions kostete dieser aber nur rund die Hälfte. Wie rechtfertigt sich also der hohe Preis, was können sich Titanic-Besucher, die über Blue Marble Private buchen, 2018 erwarten?

Bei passenden Bedingungen sind Tauchgänge an drei Tagen zu je drei Stunden geplant. Schon während des 90-minütigen Abtauchens können biolumineszente Tiefseetiere beobachtet werden. Ist man am 269 Meter langen Wrack angekommen, können unter professioneller Anleitung das Deck, die Brücke und jene Stelle, an der einst die berühmte geschwungene Treppe hinabführte, inspiziert werden. Auch der Meeresboden rund um die Titanic soll einen genaueren Blick wert sein: Dort sind einige Kunstwerke und Einrichtungsgegenstände aus dem Luxusschiff zu finden.

Übrigens: Ab 2019 könnte dann am Fundort tief unter dem Meer dann schon mehr los sein: Neben Blue Marble Private plant auch der Reiseveranstalter Bluefish aus Los Angeles zur Titanic zu tauchen. 

 

 

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