In diesen Ländern triffst du laut Statistik kaum Touristen. Was steckt dahinter?

Das wollen wir doch alle: Abseits touristischer Pfade wandeln, „authentische“ Erfahrungen sammeln, einsame Strände nur für uns allein. Wohin müssen wir aber reisen, dass uns derlei Wünsche auch erfüllt werden? Wo gibt es diese Plätze, an denen man kaum andere Touristen trifft? Antwort darauf gibt eine Statistik der Weltbank.

Die Weltbank erhebt unter anderem die Touristenzahlen („tourist visits“) aller Länder. Analysten von Priceonomics haben diese Daten wiederum mit den Einwohnerzahlen der jeweiligen Länder ins Verhältnis gesetzt (Die aktuellsten Zahlen sin von 2014).

Anhand dieser Gegenüberstellung zeigt sich, dass beispielsweise in Moldau ein Tourist auf 323 Einheimische kommt, in beliebten Reiseorten wie den Bahamas oder Aruba gibt es hingegen vier- oder gar zehnmal so viele Touristen wie Einwohner.

 

 InlineDiashow (5b10bed5)

 

 

Da die Zahlen nur das Verhältnis „Tourist – Einheimischer“ beschreiben, geben sie aber eigentlich keine Auskunft darüber, wie touristisch – also „überlaufen“ – diese Länder in Wirklichkeit sind. 

So ist Indien mit beinahe 8 Millionen Touristen eines der beliebtesten Reiseziele der Welt, allerdings wirken die Besucher des Landes bei der Masse an Einheimischen verschwindend gering. Überlaufen ist es trotzdem! Das merkt man schnell, wenn man sich beispielsweise den Sonnenaufgang beim Taj Mahal ansehen möchte.

 

Warum so wenige Touristen in Bangladesh?

 

Ein Grund dürfte der schlechte Ruf des Landes sein, sowohl was die zahlreichen Naturkatastrophen angeht, als auch die politische Lage in dem bitterarmen Land, das dementsprechend kaum eine touristische Infrastruktur aufweist. Guinea, Niger, Äthiopien – auch diese Länder werden von Reisenden eher gemieden: Touristen bevorzugen demnach Länder, die einen höheren Lebensstandard und daher mehr Annehmlichkeiten bieten.

Daher sind die Analysten auch der Frage nachgegangen, welche Länder besonders überrannt sind. Dazu haben sie sich angesehen wie viele Touristen auf einen Einwohner kommen.

 

Armut und mangelnde Infrastruktur macht Bangladesch für Touristen eher unattraktiv.  

  

Welche Länder werden zunehmend touristischer?

 

Auch dieser Frage haben sich die Daten-Junkies von Priceonomics angenommen. Antwort 1: Georgien. 2004 kamen 0,09 Touristen auf einen Einheimischen, 2014 waren es schon 1,48. Dies entspricht einer Wachstumsrate von 17,1. Was ja ganz ordentlich ist, Sorge hinsichtlich unkontrollierten Touristenanstürmen braucht man in Georgien aber nach wie vor nicht haben. 

 

Immer mehr Touristen zieht es in das landschaftlich doch sehr attraktive Georgien. 

 

Aber auch Bhutan (12,3 Zuwachs) kann mit einer ähnlichen Rate aufwarten: 2004 kam 0,01 Tourist auf einen Einwohner, 2014 sind es schon 0,18 Touristen pro Einwohner. Auch hier: Trotz touristischen Zuwachses ist ist das Königreich in Südasien nach wie vor eine Reise wert. 

 

Auch interessant: Unterwegs in Bhutan – Alt, Neu und eine Prise Glück 

 

Natürlich muss man beachten, dass bei einigen Ländern die Wachstumsrate deswegen so hoch ausfällt, weil diese bis dato so gut wie gar keine Besucher hatten. Ein gutes Beispiel ist Burma: Hier hat sich die Zahl der Touristen beinahe vervierfacht – von rund 800.000 Touristen (2011) auf über drei Millionen (2014).

 

Die Zahl der Touristenbesuche in Myanmar (allgemeinsprachlich Birma oder Burma) ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen