Was kosten Telefonieren, Surfen und Simsen im Ausland und wie kannst du teure Roaming-Gebühren vermeiden.

Bei vielen Reisenden ist das Smartphone auch im Ausland ein ständiger Begleiter. Doch Telefonieren, Surfen und Simsen können außerhalb der Landesgrenzen richtig teuer werden. Wer sparen will, sollte sich vor Reiseantritt bei seinem Anbieter informieren, denn fast alle Mobilfunk-Betreiber bieten hierfür spezielle Pakete bzw. Tarife an.

 

Roaming-Gebühren innerhalb der EU

Eigentlich sollten die zusätzlichen Gebühren innerhalb der EU-Grenzen komplett wegfallen, doch darauf konnten sich die EU-Politiker bislang noch nicht einigen. Deshalb muss für die Nutzung von Telefon, SMS und Internet im Urlaub weiterhin bezahlt werden. Es gilt die sogenannte EU-Roaming-Verordnung.

EU-Tarife (inkl.MwSt.): 

  • Abgehende Anrufe: 22,6 Cent
  • Ankommende Anrufe: 6 Cent
  • SMS versenden: 7 Cent
  • SMS empfangen: kostenlos
  • Internetnutzung pro MB Daten: 23,8 Cent

 

Kostenbremse bietet Kontrolle

Um teure Urlaubsüberraschungen zu vermeiden, wurde in der EU-Roaming-Verordnung eine Preisobergrenze festgelegt. Erreichen die Roaming-Gebühren 59,95 Euro, werden die Internet- und Datendienste abgeschaltet und der Nutzer informiert. Will man das Smartphone weiterhin nutzen, muss man aktiv werden. Zumeist ist es notwendig, eine SMS an eine spezielle Rufnummer zu senden. Wichtig: Danach gibt es keine automatische Kostenbremse mehr!

 

Datenverbrauch nach Anwendung

Besonders beim Surfen oder beim Verschicken von Urlaubsfotos können schnell hohe Kosten entstehen. Die folgenden Durchschnittswerte dienen zur Orientierung und helfen den Datenverbrauch des Smartphones besser einzuschätzen:  

  • Youtube-Video (mobil): 1 bis 2 MB pro Minute
  • Surfen, Homepage aufrufen: circa 1 MB
  • Skype Videoanruf: 5 MB pro Minute
  • Skype Anruf auf Festnetz: 1 MB pro Minute
  • WhatsApp (nur Text): 0,1 MB pro Nachricht
  • Urlaubsfoto versenden: 2 bis 3 MB pro Foto
  • Email ohne Anhang: 0,1 MB pro Nachricht
  • Facebook-Nutzung: 0,7 MB pro Minute

Wer sichergehen möchte, dass keine Internetgebühren anfallen, sollte am besten die Internet- beziehungsweise Datenfunktionen beim Smartphone deaktivieren.

 

Spartipps im Ausland

Urlaubspakete: Gerade für Vertragskunden bieten Mobilfunkbetreiber spezielle Roaming-Optionen an. Für eine festgelegte Zusatzgebühr pro Monat können die Flatrate oder die Inklusiv-Leistungen auf das EU-Ausland erweitert werden. Allerdings sind die Laufzeiten dieser Optionen unterschiedlich: Sie liegen zwischen einem und 24 Monaten. Auch für die meisten Prepaid-Kunden gibt es Reise-Optionen oder -Pakete. Selbst Tages- oder Wochenpakete werden angeboten.

Die Roaming-Optionen einzelner Mobilfunk-Betreiber können unter folgenden Links abgefragt werden:   

 

InlineBild (821007f0)Ausländische SIM-Karte: Das größte Sparpotenzial beim EU-Surfen haben jene, die bereit sind im Urlaub flexibel zu sein. Denn wer sich eine SIM- beziehungsweise Prepaid-Karte vor Ort kauft, spart beim Surfen in der Regel am meisten. Der Nachteil ist, dass man nicht mehr unter seiner eigenen Nummer erreichbar ist und womöglich wiederum teure Gebühren beim Anruf in die Heimat zahlt. Für´s günstigere Telefonieren nach Hause also bitte wieder die ursprüngliche SIM-Karte ins Handy einlegen.

Kostenlose Hot Spots: Neben Internetcafés stellen auch freie Hotspots und Gratis-WLAN in der Unterkunft zumeist eine günstige Alternative zum teuren Roaming-Internet dar. Es gibt eine Reihe von Internetseiten mit Listen, die nach Ländern sortiert werden können.

 

Kostenfalle Nicht-EU-Ausland

Wer über die EU hinaus verreist, darf weiterhin mit sehr hohen Kosten rechnen. Es lohnt sich daher noch vor Reiseantritt einen Besuch beim Mobilfunk-Anbieter zu machen. Egal ob persönlich im Laden oder über die Internetseite: Bis zu 90 Prozent können gespart werden, wenn man sich vorher ausreichend informiert und ein Urlaubspaket bucht. Wichtig: Im Nicht-EU-Ausland gelten weder die EU-Preise noch eine Obergrenze.

Beispielsweise ist das Versenden von Urlaubsfotos aus dem Nicht-EU-Ausland sehr teuer. Der Grund sind wirklich sehr hohe Summen, die für das mobile Internet verlangt werden – 6 bis 12 Euro pro MB. 

Wer unsicher ist, sollte sollte also auch hier die Internet- beziehungsweise Datenfunktionen bei seinem Gerät deaktivieren. Und auch beim Telefonieren und Versenden von SMS sollte man vorsichtig sein. Selbst ein angenommener Anruf kann teuer werden. Eine günstige Alternative können auch hier Internetcafés, freie Hotspots und Gratis-WLAN in der Unterkunft sein.