Wie schwer darf mein Tier sein, um es in der Kabine zu transportieren? Welche Regeln gelten in der Kabine, welche im Frachtraum? Die wichtigsten Infos für die Reise mit Vierbeinern.
Die meisten Tierhalter lassen ihr Haustier natürlich lieber zu Hause, anstatt es den Strapazen des Fliegens auszusetzen. Doch wer nicht anders kann oder tatsächlich auch auf den Vierbeiner im Urlaub nicht verzichten möchte, sollte sich neben den Tierschutzbestimmungen mit den Regeln und Anforderungen der jeweiligen Airline vertraut machen.
Kleine Haustiere in der Kabine
So gilt es erst einmal herauszufinden, ob der Vierbeiner in die Kabine darf oder in den klimatisierten Frachtraum muss. Auf Flügen von Austrian Airlines, Lufthansa und Swiss liegt die Kilogrenze für die Kabine bei 8 kg. Dann darf das Haustier inklusive Box unter dem Sitz mitfliegen. Bei Air Berlin dürfen bis zu 10 kg-schwere Tiere in die Kabine. Allerdings darf die Transportbox zu keiner Zeit (auch bei Kauf eines Extrasitzes) auf den Sitzplatz gestellt werden.
Übrigens: Die Kilovorgabe ist inklusive der Tierbox zu verstehen. Beispielsweise darf das Behältnis bei Austrian, Lufthansa und Air Berlin nur eine Maximalgröße von 55 x 40 x 23 Zentimeter haben. Bei Swiss sind die Maße (Länge x Breite x Höhe) zusammengerechnet 118 Zentimeter, entsprechen damit aber dem gleichen Volumen.
Für Hunde mit Schutz- oder Hilfsfunktionen gibt es bezüglich Größe und Gewicht keine Einschränkungen. Sie reisen bei allen vier Gesellschaften umsonst und ohne Transporttasche in der Kabine. Wichtig dabei ist, dass das Tier genügend Platz hat und während des ganzen Fluges komplett in der Transporttasche bleibt. Freies Herumlaufen in der Kabine ist nicht erlaubt. Die weiche Transporttasche sollte sauber, ausbruchssicher und kratzfest sein.
Preislich unterscheiden sich die vier Fluggesellschaften kaum. Swiss verlangt für einen Innereuropäischen Flug 60 Franken. Interkontinental fallen Gebühren bis 90 Franken an. Bei Lufthansa bewegen sich die Preise zwischen 50 und 70 Euro. Air Berlin verlangt zwischen 60 und 100 Euro. Wobei die letzteren zwei Airlines auch innerdeutsche Preise anbieten, welche sich zwischen 35 und 40 Euro bewegen. Auch Austrian hat einen eigenen Tarif für Flüge innerhalb von Österreich. Die Kosten belaufen sich auf 35 Euro. Innerhalb Europas werden 50 Euro, interkontinental 70 Euro verrechnet.
In gewisse Länder dürfen Tiere dennoch nur im Frachtraum einreisen. Hierzu zählen Nord-Irland, Großbritannien, Kenia, Südafrika, Hong Kong und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Transport im Frachtraum
Tiere, die nicht im Passagierbereich Platz finden, werden unter Einhaltung der zutreffenden Transportbestimmungen im Frachtraum befördert. Größe und Gewicht des tiergerechten Transportbehältnisses sollte schon bei der Buchung angegeben werden, damit seitens der Airline die Platzverfügbarkeit und Verlademöglichkeit im Flugzeug geprüft werden kann.
Das Transportbehältnis für den Frachtraum muss den IATA-Bestimmungen (International Air Transport Association) entsprechen. Diese besagen: Die Größe muss so bemessen sein, dass das Tier aufrecht in seiner natürlichen Haltung stehen, sich umdrehen und niederlegen kann. Der Transportkäfig muss dazu auslaufsicher ausgelegt sein, zum Beispiel mit saugfähigem Material wie Zeitungen, Pappe oder Decken. Die Käfige müssen ausbruchssicher sein. Futter- und Wasserschalen (ungefüllt) müssen im oder am Käfig angebracht sein. Zudem müssen Transportkäfige mindestens an drei Seiten mit Lüftungslöchern versehen sein. Die Leine gehört nicht in den Transportkäfig, sondern wird oben angebunden oder angeklebt. Somit ist gewährleistet, dass sich das Tier im Transportkäfig nicht strangulieren kann.
Preislich nehmen sich auch hier die Fluggesellschaften nicht viel. Austrian, Air Berlin und Lufthansa verlangen je nach Käfiggröße bei Europaflügen zwischen 100 und 200 Euro, bei Langstrecken von 150 bis 300 Euro – wobei man bei Air Berlin maximal 250 Euro bezahlt. Bei Swiss ist man innerhalb Europas mit 120 bis 240 Franken dabei. 240 bis 360 Franken muss man für einen Langstreckenflug bezahlen. Die Austrian verlangt innerhalb von Österreich zwischen 70 und 150 Euro.
Tipps um Vierbeiner zu beruhigen
Es empfiehlt sich eine „Schmusedecke“ und das Lieblingsspielzeug in den Transportkäfig zu legen. So könne man das ohnehin gestresste Tier durch den vertrauten Geruch beruhigen. Ebenfalls ist eine Angewöhnungszeit an den Transportkäfig sinnvoll. So soll das Tier schon vorher für ein oder zwei Stunden in die Box einschließen und danach herauslassen und belohnen. Viele Haustiere sind vor und während einer Flugreise sehr nervös. Trotzdem sollte man sich überlegen, ob man das Tier mit Medikamenten ruhigstellen will. Die Reaktionen des Tieres bei Ruhigstellung mit Medikamenten sind nicht immer abzusehen, es kann auch zu Kreislaufproblemen während des Fluges kommen.
Stumpfnasigen Hunden (Boxer, Bulldogge, Mops, Pekinese) wird von einer Reise in ein Land, das eine höhere Temperatur als 27 Grad aufweist, abgeraten. Die Vorschriften für die Mitnahme von Kampfhunden sind verschärft worden und die Einreise je nach Land unterschiedlich. Hier muss der Hundebesitzer bei internationalen Flügen mindestens 90 Minuten mehr Zeit einberechnen – bei Europaflügen bis zu 60 Minuten.
Papiere nicht vergessen
Wer mit seinem Haustier verreist, sollte unbedingt die Originalpapiere – also Durchreise-, Einfuhr- und Ausfuhrpapiere sowie die Gesundheits- und Impfbescheinigung des Tieres – bereithalten. Liegen diese nicht vor, erhält man für sein Haustier keine Einreisegenehmigung und muss als Halter für den Rückflug aufkommen.