Das größte Korallenriff Australiens ist stark angeschlagen, aber nicht tot.

Das größte Korallenriff der Welt, das Great Barrier Reef in Australien, streckt sich über 2300 Kilometer entlang der Ostküste Australiens und ist eine der größten Touristenattraktionen des Kontinents.

Jetzt soll es tot sein. Ein „Nachruf“ auf das Riff, der vergangene Woche auf dem Portal „globalreseach.ca“ veröffentlicht wurde, sorgte für Aufregung:

„… Das Great Barrier Reef in Australien ist nach langer Krankheit 2016 verstorben. Es war 25 Millionen Jahre alt …” “… Niemand weiß, ob ernste Anstrengungen das Riff hätten retten können, aber es ist klar, dass solche Anstrengungen nicht unternommen wurden …”

 

Korallenbleiche ist für Sterben verantwortlich

 

Laut Great Barrier Reef Foundation handelt es sich hierbei um eine Unwahrheit. Durch die Korallenbleiche in den vergangenen Monaten sei das Riff zwar angegriffen, aber nicht tot.

Derlei Meldungen seien laut Behördenchef Russel Reichelt sogar unveranwortlich und trügen definitiv nicht zum Schutz des Riffs bei. Allerdings wurde auch eingeräumt, dass nahezu ein Viertel der Korallen (22 Prozent) in den vergangenen Monaten abgestorben ist. Verantwortlich hierfür sei die schlimmste Korallenbleiche, die das Riff je erlebt habe. Sie soll auf das Wetterphänomen El Niño und den Anstieg der Meerestemperaturen durch den Klimawandel zurückzuführen sein. 

 

Mehr als ein Viertel der Korallen des Great Barrier Reefs ist abgestorben. Grund hierfür: Die schlimmste Korallenbleiche, die das Riff je erlebt hat.

 

Kritik an Regierung 

 

Die 22 Prozent sind ein Durchschnittswert – im nördlichen Teil des Riffs ist die Lage etwas dramatischer: Dort seien nach Angaben von Meeresbiologen der James Cook-Universität mehr als 90 Prozent der Korallenstöcke betroffen. Vielerorts seien mehr als ein Drittel der Korallen abgestorben. Südlich von PortDouglas und Cairns, wo viele Touristenboote zu dem Weltnaturwunder aufbrechen, waren die Schäden deutlich geringer. 

Reichelt gibt an, dass die Korallendecke in den drei Jahren vor der jüngsten Bleiche insgesamt um 19 Prozent gewachsen sei. Die Regierung habe für die nächsten zehn Jahre zwei Milliarden australische Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) für Schutzmaßnahmen bereitgestellt.

Meeresschützer klagen über den Ausbau der Kohleindustrie und dass die Regierung mit dem Ausbau der Kohleindustrie zum Klimawandel, der das Riff bedroht, beiträgt. Der Ausbau der Kohlehäfen an der Ostküste bringe noch mehr Schiffe in die Region, die das Riff weiter belasten.