Kultur und Wissen in den wichtigsten Museen der Hauptstadt: Aktuelle Ausstellungen im Jänner und Februar.

Was haben die Wiener Museen in den nächsten beiden Monaten zu bieten? Jede Menge – seht selbst:

 

Kunsthistorisches Museum

 

Das KHM, wie es unschön abgekürzt genannt wird, ist gemeinsam mit seinem Schwestergebäude, dem Naturhistorischen Museum, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt, gelegen direkt am Ring. Die fantastischen Sammlungen aus den unterschiedlichen Kunstepochen bieten für jeden Kunstinteressierten das Richtige, dazu kommen laufend interessante Sonderausstellungen.

Zehn Lebensmasken von bekannten Persönlichkeiten wie Cornelius Obonya oder Robert Menasse werden im Rahmen der Ausstellung „Feiert das Leben“ gezeigt; es geht dabei um eine Beschäftigung mit der Vergänglichkeit. Die Ausstellung in Kooperation mit der Caritas läuft noch bis Anfang April.

 Freies HTML (2fe8110b)

Noch bis Ende März ist ein Gemälde von Hans de Jodes zu betrachten, das sonst nur äußerst selten gezeigt wird: Die Ansicht der Serailspitze mit dem Topkapi-Palast aus dem Jahr 1659 ist vor kurzem renoviert worden.

 

Naturhistorisches Museum

 

Das bekannte Museum hat nichts von seiner Faszination verloren: Neben der großen Auswahl an Exponaten – vom Saurier bis zum Schmetterling – gibt es dank moderner Präsentationsformen faszinierende Einblicke in die Natur. Und es darf nicht vergessen werden, dass hier auch wichtige Grundlagenforschung betrieben wird.

Noch bis Anfang April läuft die Ausstellung „planet 3.0“, in der die Klimageschichte der Erde thematisiert und eine Prognose auf die zukünftige Entwicklung gewagt wird. Die multimediale Sonderausstellung ist nicht nur für Kinder interessant, sondern bietet auch Erwachsenen einen guten Einblick in das heikle Thema Klimawandel.

Und bis Mitte März ist im NHM die Skulptur „Balloon Venus“ des Künstlers Jeff Koons zu sehen, der dafür von der Venus von Willendorf inspiriert worden war. Natürlich ist auch die original Venus im NHM zu bestaunen.

 

mumok

 

Das „museum modern kunst stiftung ludwig wien“ hat einen etwas sperrigen Namen und wird daher meist nur als mumok bezeichnet. Es ist das größte Museum in Mitteleuropa für Kunst der Moderne und gilt als weiterer Höhepunkt in Wien. Interessant sind vor allem die detaillierten Führungen, in denen Einblicke in die jeweiligen Sonderausstellungen geboten werden (jeden Sonntag, 14 Uhr; mit Ausstellungsticket freie Teilnahme).

Noch bis 31. Jänner sind Werke der Tiroler Künstlerin Ulrike Müller, die in New York lebt, zu sehen. Müller behandelt das Verhältnis von Abstraktion und Körper. Es gehe um Alternativen zu traditionellen Geschlechterrollen und Lebensstilen, sagt die Künstlerin.

Einen Rückblick auf das Geschehen in der internationalen Kunstszene des Jahres 1990 gibt die Ausstellung „to expose, to show, to demonstrate, to inform, to offer“ – eine ungewöhnliche, aber sehr interessante Art der Betrachtung der gesellschaftlichen Herausforderungen dieser Zeit.

 

Kunsthalle Wien

 

In dieser weiteren Institution im Museumsquartier (zweiter Standort am Karlsplatz) wird internationale zeitgenössische Kunst gezeigt. Derzeit besonders interessant ist die Sonderausstellung „Politischer Populismus“, die noch bis 7. Februar läuft und im Moment besonders aktuell ist. Dabei werden Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler gezeigt, die sich mit den unterschiedlichen Facetten des Populismus beschäftigen, wie er auch in Österreich derzeit äußerst präsent ist.

 

AzW Wien

 

Im Architekturzentrum Wien im MQ ist seit kurzem die Dauerausstellung „a_schau“ zu empfehlen, die österreichische Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts thematisiert – ein toller Überblick über das Schaffen heimischer Architektinnen und Architekten. Zu sehen sind Pläne, Skizzen, Texte, Fotos, Modelle und Filme.

 

Technisches Museum

 

Nicht nur für Technik-Interessierte ist das Technische Museum eine Empfehlung. Hier gibt es fantastische Einblicke in Technik und Naturwissenschaften, modern präsentiert und für alle Altersklassen toll aufbereitet.

Sehr interessant ist derzeit die Sonderausstellung „Inventarnummer 1938“, in der es um Raubgut der Nazis und deren rechtmäßige Inhaber (Provenienzforschung) geht. Dabei können Besucherinnen und Besucher in einer Datenbank sogar selbst recherchieren.

Am 26. Jänner gibt es im Rahmen des Holocaust-Gedenktags die Sonderveranstaltung „Orte der Erinnerung“.

 

Wien Museum

 

Weniger im Touristen-Fokus steht das Wien Museum, das aber ständig interessante Ausstellungen zu bieten hat. Bis zum 31. Jänner gibt es noch die Sonderschau „Auf den ersten Blick“, in der Werke junger Illustratoren gezeigt werden. Kinderbuch-Illustrationen sind ebenso zu sehen wie Collagen und Werbefilme.

 

Albertina

 

Sehr bekannt bei Touristen (und entsprechend gut besucht) ist die Albertina, ein weiterer Fixpunkt unter den Wiener Museen. Noch bis 24. Jänner sind Werke von Edvard Munch zu sehen, darunter „Der Schrei“.

Bis Ende Februar läuft die Sonderausstellung „Welten der Romantik“, in der rund 160 Werke der bekanntesten Vertreter dieser Kunstrichtung gezeigt werden, etwa Bilder von Moritz von Schwind.

 

Jüdisches Museum 

 

In der Wiener Innenstadt ist das Jüdische Museum ein echtes Highlight unter den Attraktionen für Touristen und Einheimische. Neben den interessanten Dauerausstellungen wie „Unsere Stadt!“ (Jüdisches Wien bis heute) gibt es laufend Sonderschauen, derzeit unter anderem „Die Universität. Eine Kampfzone“ über jüdisch-universitäre Geschichte in Wien (bis März).

 

Belvedere

 

Im Belvedere ist noch bis Ende Februar die Sonderausstellung „Klimt/Schiele/Kokoschka und die Frauen“ zu sehen, in der aufgrund der Werke dieser Künstler die gesellschaftlichen Änderungen bezüglich der Beziehung zwischen den Geschlechtern thematisiert werden.

Natürlich sind auch die regulären Ausstellungen des Belvedere immer ein guter Grund für einen Besuch – tausende Kunstobjekte vom Mittelalter bis zur Gegenwart sind zu sehen.

 

Secession

 

Die Wiener Secession ist ein häufig fotografiertes Wahrzeichen der Hauptstadt, bietet aber auch interessante Ausstellungen – bis Ende Jänner sind Sujets von Vija Celmins und Werke von Julia Haller zu sehen. Zudem ist der berühmte Beethovenfries von Gustav Klimt ein guter Grund für einen Besuch der Secession.

 

 

Text: Content Agentur Prazak