300 Tote pro Jahr, Schotterpiste und keine Leitplanken: Wenn du auf der Yungas-Straße biken willst, solltest du keine Höhenangst mitbringen!

Gut 4500 Höhenmeter, Haarnadelkurven auf Schottergrund, auf der einen Seite eine raue Felswand und auf der anderen fällt der Boden steil ab zum Regenwald: Wer die bolivianische Yungas-Straße befährt, braucht Nerven aus Stahl.

 

Lange Zeit war diese Straße der einzige Verbindungsweg zwischen dem Städtchen Coroica und der Hauptstadt La Paz. Überladene LKWs und Busse fuhren hier ebenso wie Autos. Das Problem: die Yungas-Straße ist kaum breit genug für ein Fahrzeug, wurde aber in beide Richtungen befahren. Ausweichmöglichkeiten gibt es kaum, Leitplanken schon gar nicht. Wer einen Moment nicht aufpasste, stürzte in den Tod; rund 300 Menschen starben pro Jahr. Das hat der Straße auch ihren Beinamen eingetragen: Ruta de la Muerta, also Straße des Todes. Auch ganz offiziell wurde die Yungas-Straße zur „Gefährlichsten Straße der Welt“ gekürt.

 

 

Für Adrenalinjunkies

 

Mittlerweile gibt es eine zweite – und etwas besser ausgebaute – Straße zwischen La Paz und Coroica, die vorrangig von LKWs und Bussen genutzt wird. Auf der Ruta de la Muerte sind nun vor allem Mountainbiker unterwegs – aber ein Spaziergang ist die Fahrt trotzdem nicht. Jederzeit muss mit Erdrutschen gerechnet werden und die Kreuze am Straßenrand, die Unfallstellen markieren, sorgen für Gänsehaut. Wasserläufe am Weg und Straßenabschnitte, die bestenfalls als Geröllhalden bezeichnet werden können, wechseln sich ab. Übrigens: Auf der Ruta de la Muerta herrscht Linksverkehr, damit Fahrer den Abgrund besser im Auge behalten können.

 


 

So kommst du hin

 

Von der bolivianischen Hauptstadt La Paz aus kannst du geführte Mountainbike-Touren auf der Ruta de la Muerta buchen; diese inkludieren sowohl das Fahrrad als auch ein Begleitfahrzeug. Gefahren wird nur abwärts, für gut 60 km. Achtung: Unbedingt einen seriösen Anbieter wählen, auch wenn dieser vielleicht ein paar Euro mehr kostet!