Es muss nicht immer das Meer sein, auch Binnengewässer haben ihre speziellen Reize. Vom Größten bis zum Tiefsten, Europas Seen haben viel zu bieten!

Viele Urlauber zieht es jetzt ans Meer. Doch auch die europäischen Seen bieten viele Gelegenheiten, um zu planschen, zu angeln, zu rudern oder am Ufer entlang zu wandern – jeder für sich zeigt seine ganz persönliche Besonderheit!

Der größte See: Ladogasee in Russland

Mit einer Fläche von knapp 18.000 Quadratkilometern liegt der Ladogasee im Nordwesten Russlands. Im Sommer wird Europas größter See für die Einwohner der Millionenstadt St. Petersburg zu einem riesigen Naherholungsgebiet.
Wer aber angenehm warme Wassertemperaturen erwartet, sollte nicht enttäuscht sein. Von wenigen Hochsommertagen abgesehen, ist der zur Winterzeit großflächig zugefrorene See doch ziemlich kühl. Was nicht verwunderlich ist, schließlich liegt das Gewässer oberhalb des 60. Breitengrades. Dafür entschädigen die berühmten weißen Nächte, wenn die Mitternachtssonne scheint, und windstille Tage, an denen die Oberfläche des Ladogasees so glatt ist, dass sich die Wolken spiegeln.

Der tiefste See: Hornindalsvatn in Norwegen

Der Hornindalsvatn ist ein Teil des Nordfjords und mit 514 Metern der tiefste See Europas. Aber auch der klarste Binnensee im Norden, denn es münden keine Gletscherflüsse in den See.
Am liebsten wird hier gerudert oder geangelt, aber die ganz Abgehärteten baden natürlich auch. Wer den See entlangwandert, gelangt in die Welt der Gletscher: zum Jostedalsbreen, dem größten Festlandgletscher Europas, und seinem Nebenarm Briksdalsbreen.
Wenn man übrigens gerade in der Gegend ist und zudem noch einen Rekord live erleben möchte, so hat die Region Nordfjord noch bisschen mehr zu bieten: Mit 860 Metern gilt der Hornelen in Bremanger als höchste Seeklippe Europas, und der Berg Skåla ist mit 1848 Metern die höchste Erhebung in Nordeuropa, die direkt an einem Fjord liegt.

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Der wärmste See: Klopeiner See in Österreich

Mit bis zu 28 Grad Celsius Wassertemperatur im Juli und August gilt der Klopeiner See in Kärnten als der wärmste Badesee Europas. Dies ist zum einen auf die zahlreichen Sonnenstunden im Süden Kärntens zurückzuführen und zum anderen liegt daran, dass der See nur durch ein paar kleinere, oberflächliche Zuflüsse und das Grundwasser gespeist wird.
Am Ufer des 1,8 Kilometer langen und 800 Meter breiten Badesees gibt es nicht nur zwölf öffentliche Strandbäder, sondern auch die einzige durchgehende Seepromenade Österreichs. Bereits seit dem späten 19. Jahrhundert werden Sommerfrischler an den Klopeiner See in Südkärnten gelockt.

Der sauberste: Lac d’Annecy in Frankreich

Der Lac d’Annecy in der französischen Region Rhône-Alpes entstand vor und 18.000 Jahren, als die großen Alpengletscher schmolzen. Er wird von Gebirgsflüssen mit Trinkwasserqualität gespeist und seitdem die Einleitung von Abwässern radikal untersagt wurde und die letzten Zuleitungen in den späten 60er-Jahren verschlossen wurden, bewirbt ihn die Region als „den saubersten See Europas“.
In türkisblauem Wasser, umgeben vom schönsten Alpenpanorama, kann geplanscht oder im Tretboot gestrampelt werden. Der rund 15 Kilometer lange und dreieinhalb Kilometer breite See lässt sich aber auch einfach zu Fuß oder mit dem Rad umrunden.

Der mythischste See: Loch Ness in Großbritannien

Um kaum ein Gewässer ranken sich so viele Geschichten. Und immer wieder kommen Meldungen über die Sichtung des Seeungeheuers im Loch Ness – und das seit dem Jahr 565, als der heilige Columban das Ungeheuer sah, das Kreuzzeichen in die Luft schlug, den Namen Gottes rief und damit das Tier in die Flucht schlug.
Der See ist Teil des Kaledonischen Kanals, auf dem sowohl Monsterjäger als auch Naturliebhaber Schottland vom Hausboot aus entdecken können. Der South Loch Ness Trail verläuft auf knapp 50 Kilometern von Loch Tarff bis Torbreck durch das Hochland. Auf dieser Seite des Sees leben nur rund tausend Menschen inmitten von Bergen, Heide, Moor und Wald. Ein wenig gruselige Stimmung kann da schon aufkommen. Wer baden möchte, sollte einen Neoprenanzug und ein Kreuz dabei haben. Man weiß ja nie … 😉

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