Die Lagunenstadt wird von Reisenden überschwemmt – jetzt reicht es den Einwohnern.

30 Millionen Touristen jährlich. Unzählige Hotels und Sehenswürdigkeiten. Venedig ist eine der beliebtesten Städte des europäischen Tourismus. Während andere Destinationen alles tun, um mehr Touristen anzulocken, versuchen jetzt die Behörden von Venedig den Massentourismus einzugrenzen und zu verringern.

Der Markusdom, der Canal Grande, der Dogenpalast und vieles mehr: In Venedig gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie tolle Restaurants und Hotel. Früher war die Stadt ein absolutes Muss für Reiseliebhaber, heute überlegt man sich eine Reise in die italienische Lagunenstadt doch zweimal. In jedem Museum, bei jedem Kanal und bei jeder Sehenswürdigkeit tummeln sich die Massen. Allzu entspannend ist dann das Sightseeing nicht mehr. Schuld daran sind vor allem die Kreuzfahrtschiffe, die täglich tausender Tagestouristen in die Stadt ausspucken.

 

Sehenswürdigkeiten geschlossen

 

Der steigende Massentourismus der letzten Jahre führte sogar dazu, dass einige Infrastrukturen in den letzten Monaten, wie zum Beispiel die „Ponta della Liberta“ auch Brücke der Freiheit genannt, geschlossen werden mussten. Deshalb werden jetzt einige drastische Maßnahmen vorgenommen, um den Massentourismus zu verringern und den Tourismus in der romantischen Stadt wieder angenehmer zu machen.

Die ersten Maßnahmen wurden schon vor einigen Monaten gesetzt, indem die Eröffnungen von verschiedensten Restaurants wie beispielsweise Kebab- oder Fast-Food-Restaurants verboten wurden. Nun wurde vor kurzem eine weitere Maßnahme angekündigt, bei der die Errichtung von neuen Hotels und auch das Anbieten von neuen Touristenunterkünften in jeder möglichen Form verboten wurde.

 

Den Bewohnern reicht es

 

Der Hintergrund: Es sind ja nicht nur die Touristen aufgrund des Massentourismus genervt, sondern vor allem die Bewohner der italienischen Stadt. Die Einwohnerzahl ist von rund 175.000 auf circa 55.000 gefallen und das nur in 60 Jahren. Erst kürzlich kam es zu mehreren Demonstrationen seitens der Bewohner, da diese über den drastischen Anstieg der Touristenzahlen nicht erfreut sind. Sollten die Besucherzahlen nicht rasch fallen, könnten weitere Maßnahmen umgesetzt werden – die letztlich auch dem einzelnen Touristen zu Gute kommen könnten.