In der norwegischen Stadt Longyearbyen ist das Sterben per Gesetz verboten. Und das ist auch sinnvoll so.

In der Stadt Longyearbyen auf Spitzbergen ist es verboten zu sterben. Seit 1950 gibt es sogar ein offizielles Gesetz dazu. Der Grund ist genauso kurios wie nachvollziehbar.

 

 

 

Spitzbergen und damit auch Longyearbyen ist einer der nördlichsten Orte der Welt. Gegründet als Bergarbeiterstadt sind es heutzutage hauptsächlich Forscher und Touristen, die sich in die Polarregion verirren.

 

Die geografische Lage ist nicht nur der Grund für eisige Kälte und Dunkelheit während der meisten Zeit des Jahres, sondern eben auch jener für das 1950 erlassene Gesetz zum Sterbeverbot.
Darin wird beschrieben, das man sich zum Sterben auf das norwegische Festland begeben muss oder direkt nach dem Tod dorthin gebracht werden darf.

 

 

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Begraben werden kann aufgrund der Kälte in Longyearbyen nämlich niemand. Der Permafrost hat den Boden so ausgekühlt, dass das Vergraben an sich eine schwierige Angelegenheit werden könnte. Außerdem muss befürchtet werden, dass der eiskalte Boden die Leichen früher oder später wieder nach oben befördert. Weiterhin hält die Kälte den Verwesungsprozess an, sodass der Friedhof mehr einer sehr großen Leichenhalle gleichen würde.

 

Damit das Sterben hier nicht all zu häufig passiert, gibt es gleichzeitig ein weitere Gesetz zur Alterspflege. Wer nicht mehr in der Lage ist sich selbst zu versorgen, muss die Insel verlassen. Ein richtiges Krankenhaus, Altenheim oder Pflegeheim gibt es nämlich auch nicht.

 

Seit 1938 wurden auf dem inseleigenen Friedhof keine Bestattungen mehr durchgeführt.

 

 

Fun Fact:

 

Auf Spitzbergen leben mehr Eisbären als Menschen. Weil die Gefahr eines Eisbärenangriffs auch innerhalb der Stadt relativ hoch ist, bist du verpflichtet sowohl eine Leuchtpistole als auch eine Schusswaffe mitzuführen.