Die Insel Mayotte liegt im Indischen Ozean und hat kaum „ein/e UrlauberIn auf dem Sonnenschirm“ wenn es um unentdeckte Reiseziele geht. Die tropisch anmutende Insel, die eigentlich aus zwei Inseln (Grande Terre und Petite Terre) und einigen unbewohnten und auch kleineren besteht, liegt zwischen dem Festland Afrikas und Madagaskar. Erst seit dem Jahr 2014 zählt Mayotte zur Europäischen Union. Wir haben uns etwas genauer auf der Insel umgesehen.
Inseltraum Mayotte
Aus der Vogelperspektive zeigt sich die Insel in einer ähnlichen Farbvielfalt wie ein aufwendig gemaltes Aquarellgemälde: Tiefes Blau wechselt oder vermischt sich mit allerlei Grüntönen, dazwischen das Blitzweiß von Sandbänken. Was sofort ins Auge sticht ist der auffallend hell leuchtende Ring rund um die Inseln von Mayotte. Es handelt sich dabei um die größte Lagune der Welt. Mit einer Tiefe von etwa 70 Metern hält sie die Meeresbrandung ab, sodass sich im Inneren der Lagune ein natürliches Aquarium mit einer einzigartigen Flora und Fauna gebildet hat. Wer nach Mayotte zum Tauchen kommt findet noch eine recht intakte Unterwasserwelt – von Haien, Rochen, Schildkröten, Schnecken, Anglerfischen und Seepferdchen ist hier die ganze Vielfalt der Tropen vertreten. Besondere Highlights sind Walhaie, Mantas und Buckelwale. Die großen Meeressäuger kann dort man am ehesten von Ende Juli bis Anfang Oktober antreffen. In dieser Zeit kommen Sie zur Fortpflanzung aber auch zum Kalben in die tropischen Gewässer.
Schildkröten auf Mayotte
Insgesamt bewohnen fünf verschiedene Schildkrötenarten die Riffe rund um die Insel. Am Strand von Moya legen sie in der Zeit von März bis Juni ihre Eier. Wer zum richtigen Zeitpunkt da ist kann die MeeresbewohnerInnen vielleicht sogar beim Schlüpfen und auf ihrem Weg ins Meer bestaunen. Die Babys wandern instinktiv auf die helle Meeresoberfläche zu. Wichtiges Reiseutensil ist also auf jeden Fall Schnorchel und Taucherbrille! Achten Sie aber stets darauf, den natürlichen Lebensraum der Tiere nicht zu stören.
Mayotte ist bekannt für Ylang Ylang
Die Insel duftet nach Ylang-Ylang. Der Ylang-Ylang Baum ist neben dem Tauchtourismus die Haupteinnahmequelle der Insulaner. Aus ihren Blüten wird nach traditioneller Handwerkskunst ätherisches Öl destilliert. Es dient als kostbare Ingredienz weltbekannter Parfums wie Chanel No.5 oder den Parfumkreationen von Guerlain. Das französische Mode- und Kosmetikunternehmen bezieht Ylang-Ylang nämlich gänzlich von der Insel. Unbedingt besichtigen sollte man daher auch die Givenchy Plantage sowie das Privathaus des berühmten, jedoch aber mittlerweile verstorbenen Parfumeurs, Hubert Taffin de Givenchy. Es ist umgeben von einem herrschaftlichen Garten. Ein Ort, der alle Sinne betört.
EinwohnerInnen der Insel
98 % der Bevölkerung sind sunnitische Muslime. Amtssprache ist zwar Französisch, gesprochen wird aber vor allem Mahorisch – eine Variante des Komorischen. Leider hat die Insel neben all ihrer Schönheiten aber auch ihre Schattenseiten. So gibt es auf der Insel nicht nur Palmen, weißen Sand und türkisblaues Meer sondern leider auch Slums, hohe Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Schätzungen zufolge sind etwa 40 Prozent der BewohnerInnen illegal und die Mehrheit von ihnen von den Komoren-Inseln eingewandert. Jährlich gibt es Abschiebungen von Tausenden.