Rechnet man die Zeit auf, die Raucher für´s Qualmen während der Arbeitszeit aufwenden, müsste den Nichtrauchern diese Zeit in Form von mehr Urlaubstagen abgegolten werden. Meinen manche …

Die nicht enden wollende Debatte über die vermeintlich niedrigere Produktivität von Rauchern am Arbeitsplatz ist in der Schweiz erneut aufgeflammt. Ein Vorschlag, dass Nichtraucher jährlich fünf Urlaubstage mehr bekommen sollen, sorgt gerade heute am Welt-Nichtraucher-Tag für heftige Diskussionen – auch in Österreich.

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Den Stein des Anstoßes legten die Teamleiter einer sozialpädagogischen Einrichtung im Kanton Basel-Landschaft. Sie reichten einen Antrag ein, demnach jene Mitarbeiter belohnt werden sollten, die während der Arbeitszeit selten bis gar nicht zur Zigarette greifen. Neben der vermeintlich höheren Produktivität spiele für die Verantwortlichen vor allem auch die Vorbildwirkung, die Lehrer für Schüler haben sollten, eine tragende Rolle.

Wie die „Basler Zeitung“  (BaZ) in diesem Zusammenhang berichtet, gingen beim Amt für Industrie, Gewerbe und Arbeit von Unternehmen bisher noch nie derlei Forderungen ein. „Das war bei uns noch nie ein Thema“, meint Eva Pless, Leiterin Abteilung Arbeitsrecht und Arbeitnehmerschutz auf Anfrage der BaZ. Es sei den Betrieben freigestellt, wie sie mit Rauchpausen umgehen. Dabei könne es durchaus sein, dass Raucher ausstempeln müssen, wenn sie während der Arbeitszeit ihrer Sucht frönen. Oder die verrauchte Zeit wird aufgeschrieben, so Pless.

 

AK Österreich lehnt mehr Urlaub für Nichtraucher ab

 

Die österreichische Arbeiterkammer hält von den Schweizer Überlegungen allerdings gar nichts. Schließlich sei es auch Nichtrauchern freigestellt Pausen zu machen. Außerdem fördern Rauch- und Kaffeepausen auch die Kommunikation im Unternehmen.

Großen Anklang findet die Idee allerdings bei Robert Rockenbauer von der Schutzgemeinschaft der Nichtraucher: „Das wäre doch nur fair. Ein Raucher verlässt für´s Qualmen mehrmals täglich für fünf bis sieben Minuten seinen Arbeitsplatz. Das muss man sich jetzt mal auf ein Jahr hochrechnen. Eine extra Woche Urlaub wäre da das mindeste, um etwas Ausgleich zu schaffen“, so der selbsternannte „Rauchersheriff“ im Interview mit einem österreichischen Radiosender.