Um die leeren Kassen aufzufüllen, führen mehr und mehr italienische Gemeinden die Tourismussteuer ein. Die Zahl der Kommunen, in der Touristen die unpopuläre Kurtaxe zahlen müssen, ist in diesem Sommer um 8,6 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr gestiegen.

In 705 Kommunen müssen Touristen mittlerweile Kurtaxen zahlen – Tendenz steigend. Damit sichern man sich die Einnahmen von insgesamt 430 Millionen Euro pro Jahr, berichteten italienische Medien. Bis vor wenigen Jahren wurde die Tourismussteuer nur in wenigen Kunststädten bezahlt. Angesichts der Millionen Übernachtungsgäste, die jährlich in Italien gemeldet werden, gilt die Abgabe als wahrer Segen für die Gemeindekassen. Mit der Steuer sollen die hohen Ausgaben für den Erhalt der Palazzi, Monumente und Denkmäler sowie der Parks finanziert werden. Allzu oft deckt die Tourismussteuer jedoch das Defizit der Gemeindekassen in dieser Phase strengen Einsparungen.

Zu den Städten mit der teuersten Tourismussteuer zählt Rom. Wer in einem Fünfsterne-Hotel übernachtet, muss in der Ewigen Stadt eine Abgabe von zehn Euro zahlen, in einem Dreisterne-Hotel sind es vier Euro, in einem Campingplatz zwei Euro.

In Venedig beträgt die Kurtaxe in einem Fünf Sterne-Hotel fünf Euro. Gäste, die in der Lagunenstadt übernachten, müssen einen Beitrag zahlen, der je nach Jahreszeit und nach Art der Unterkunft – Hotel, Pension oder Campingplatz – festgelegt wird. Kinder unter zehn Jahren sind ausgenommen, Jugendliche zwischen zehn und 16 Jahren müssen nur 50 Prozent der Steuer begleichen. (APA)